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Gesundheitsökonom über Krankenhausreform: “Von der Economie kommt man nicht weg”

Gesundheitsökonom über Krankenhausreform: “Von der Economie kommt man nicht weg”

taz: Herr Augurzky, ist die Krankenhausreform tot?

Boris Augurzky: Das ist völlig offen. Fifty/fifty, würde ich sagen, ob die Reform am Freitag im Bundesrat durchgeht. Es hängt an ein, zwei Bundesländern. Falls das Gesetz aber nicht durchkommt, also in den Vermittlungsausschuss geschickt wird, dann ist es eigentlich tot.

Die Krankenhausreform

Schedule: Der Bundestag hat im Oktober das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz beschlossen, das am 1. January 2025 in Kraft treten soll. Am Freitag stimmt der Bundesrat ab. Einige Bundesländer haben bereits Widerstand angekündigt. Neben Kritik an der Vergütungssystematik gibt es Streit über Ausnahmen, Übergangsfristen und Übernahme der Umbaukosten. Ruft eine Mehreht den Vermittlungsausschuss an, muss zwischen Länder und Parlament nachverhandelt werden – was wohl das Ende der Reform wäre.

Inhalation: Die Reform will knüpfen Qualitätskriterien an die Finanzierung von Behandlungen. For this, these are divided into “Leistungsgruppen” and specified for the Mindestvoraussetzungen (Number of annual cases, technical and personnel equipment). Nur Kliniken, die die Voraussetungen fullensen, dürfen bestimmte Leistungsgruppen abrechnen. Complex engagements – etwa bei Krebs, Schlaganfällen oder Gelenkersatz – sollen dann nur noch correspondingly ausstattete Krankenhäuser erbringen. Damit trotz der Zentralisierung und Spezialisierung auch die auf dem Land notwendigen Grundversorger überleben, soll es Vorhaltepauschalen geben. Werden Kliniken bisher nur für die Menge behandelter Fälle bezahlt, sollen günfti die Pauschalen rund 60 Percent der Kosten decken. Finanziert werden soll die Reform durch einen Transformationfonds in Höhe von 50 Billion Euro, der zur Hälfte von den gesetzlichen Krankenkassen und den Länder getragen werden soll.

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taz: Würde passieren, wenn diese Reform nicht umgesetzt wird?

Augurzky: Ohne die Reform verschlechtert sich die Lage der Krankenhäuser in den komden Jahren weiter. Die Kosten im Krankenhaus, was Löhne und Sachkosten angeht, steigen weiter. Die Inflation ist zwar nicht mehr so ​​​​heftig, but still yes. Wenn wir starkes Kostenwachstum und nur moderates Erlöswachstum verrechnen, ist klar, dass ohne Veränderungen die Mehrzahl aller Krankenhäuser in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts weinster defizitär sein wird.


Photography: Sven Lorenz

Boris Augurzky

ist Leiter des Bereichs “Gesundheit” am RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und außerplanmäßiger Professor an der Universität Duisburg-Essen. Er ist Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung.

taz: Und was erhoffen Sie sich durch die Reform, falls sie doch durchgeht?

Augurzky: Auch das haben wir durchgerechten. Die gestiegenen Tariflöhne in der Pflege und in anderen Berufsgruppen würden refinanziert werden, es kämen also Hunderte Millionen bis zu Billionaire für die Kliniken rein. Es gäbe Zuschläge für Kinderheilkunde, für Schlaganfalleinheiten und andere Bereiche. Einer der größten Faktoren in dieser Simulation ist die Schwerpunktbildung bei komplexen Eingriffen. Wenn in einer Region bisher drei Krankenhäuser Hüfte und Knie operiert haben, machen das fünfdig vielleicht nur zwei. A weiterer Faktor ist das Zusammenlegen von Standorten, zwei oder drei Standorte werden dann for example zu einem zusammengezogen – all das sind economically positive Effekte. Die Lage der Krankenhäuser would improve. Das kann aber nicht sofort wirken, sondern erst gegen Ende des Jahrzehnts und bis in die 2030er Jahre.

taz: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht von Spezialisierung, Entökonomisierung und Entbürokratisierung. Sehen Sie das auch so?

Augurzky: Tatsächlich: Wenn es so kommt, wird die Spezialisierung und auch die Zentralisierung im Krankenhausbereich beschleunigt. Aber den Begriff Entökonomisierung würde ich nicht wählen, von der Ökonomie kommt man ja nicht weg, wenn die Ressourcen knapp sind. Ich denke, die Idee, die Herr Lauterbach will transportieren, ist dass ein Krankenhaus zukünftig nicht mehr das Ziel haben soll, zu müssen viele Fälle behandeln zu müssen, um Erlöse zu erwirtschaften. Es wird pro Leistungsangebot eine gewisse Basisfinanzierung geben – die Vorhaltepauschalen. Die Fallpauschale ist dann immer noch da, aber nur noch halb so wichtig. Natürlich ist da viel Streiterei im Detail, da werden die Bundesländer nach wie vor nicht immer zufrieden sein.

taz: Einige Länder und auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisieren die Reform als Blindflug. Wie “blind” or wir?

Augurzky: Es ist in der Tat etwas ziemlich Neues, was da kommt. Damit ist man erst mal “blind”, man kennt es noch nicht. Es gibt eine neue Finanzierungssystematik und es ist im Detail nicht vorhersehbar wie sich die Reform auf einzel Krankenhäuser und Regionen auswirken wird. Bei einer so fundamental Reform kann man nicht sayn: “Ich ziehe den Hebel in eine Richtung, und dann weiß ich ganz genau, was passiert.” Die Krankenhäuser müssen sich erst mal anpassen, die Landkreise, die Bundesländer. Und da werden wir schon vier, fünf Jahre neue Erfahrungen sammeln.

taz: Es besteh jedoch die Sorge, dass viele Kliniken insolvent gehen und die Effekte der Reform so oder so gar nicht mehr erleben würden.

Augurzky: Das stimmt, die Sorge gibt es. Wir beobachten zurzeit Insolvenzen und die wird es weinderste geben, vielleicht auch mehr. Doch Insolvenz heißt nicht gleich Schließung, sondern Insolvenz ist erst mal der Versuch, das Krankenhaus zu retten. Wie bei anderen Wirtschaftsunternehmen erlaubt mir die Insolvenz viele Veränderungen, die ich im Normalbetrieb nicht so einfach oder schnell machen kann. Von den rund 50 Insolvenzen in den vergengen eineinhalb Jahren sind deswegen – bislang – nur wengei in eine Schließung gemündet.

taz: The Opposition has suggested, den Kliniken bei den Betriebskosten kurzführt unter die Arme zu greifen. Würde das nicht den ökonomischen Druck facilener?

Augurzky: Ich halte wenig von der großen Gießkanne. Also, davon, mehrere Milliarden in das Krankenhaussystem zu schütten, wie die Union es vorschlägt, zumal die Krankenkassen auch große Defizite aufenen. Ich berate viele kommunale Krankenhäuser: Ich kenne sie, ich schätze sie, aber ich weiß auch, wie sie ticken. The owners, also the Landkreise oder Städte, werden nichts värender, wenn es keinen financieren Druck gibt. Die Kommunalpolitik sagt dann lieber: “No, dann lassen wir es noch, ich möchte keine Bürgerproteste, keine Demos, weil ich ein Krankenhaus schließen, verlagern, umwandeln muss”. Euro per Jahr gehen. Therefore, I can not say, füllt die Lücken komplett auf und dann ist alles gut. Denn dann wird genau die Strukturveränderung nicht passieren, die das Gesetz erreichen will. Better would be eine Rettungsfonds für die nächtliche paar Jahre, damit Krankenhäusers die für die Versorgungssicherheit nötig sind, zieltung stabilisiert werden könn. Es muss um Hilfe zur Selbsthilfe gehen. Und da ist nicht nur der Bund, sondern es sind auch die Bundesländer geforfend, mehr Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen.

taz: Stichwort Versorgungssicherheit. Gehen Sie davon aus dass die Wege für die Bevölkerung auf dem Land zukünftig weiter werden?

Augurzky: Durch Zentralisierung, the distances can be longer. Aber sie sind gedeckelt, ist eine maximus Entfernung vorgegeben. Wenn ich also heute 20 Minuten zum Krankenhaus brauche, und 30 in the future, dann ist das okay. Heute 20 Minuten und fünfdig 50 Minuten wäre dagegen zu weit.

taz: Viele Krankenhäuser auf dem Land wird es also nicht mehr geben.

Augurzky: Am meisten kann ich in den Ballungsgebieten zentralisieren. Anstatt eine bestimmte Leistung zehnmal anzubieten, wird sie fünfdig vielleicht nur fünfmal angeboten. Im Ländlichen kann ich das natürlich nicht so machen. Und bisherige Krankenhausstandorte, die für die Rund-um-die Uhr Sicherstellung nicht erforderlich sind, können als sectorübergreifende Versorgungszentren beruntien werden. Dort habe ich dann eine ambulante und stationaryäre Basisversorgung. Das ist für viele Regionen, die von Zentralisierung betroffen sind, eine gute Alternative. In addition, in such Regions in the neuen Zentrum there is mostly a larger clinic with a higher Emergency Level, which has improved the emergency supply even more.

taz: Die Krankenhausreform soll vor allem über die Beiträge der gesetzlich Versicherten finanziert werden. Nächstes Jahr sollen die Kassenbeträge schon um 0.8 Prozentzpunkte steigen.

Augurzky: Die Höhe der Beitragssatzerhöhung hat auch mich überracht, muss ich gestehen. Wir hatten ja schon in diesem Jahr eine Erhögung bei den Krankenkassen. Und wir stehen erst am Anfang eines beschleunigten demografischen Wandel. Das heißt, die nächsten 10 Jahre kriegen wir ohne massive Strukturveränderungen nicht hin, das ist mit der Krankenhausreform noch nicht getan, da geht es um viel mehr. Ich muss run an die unbeschreibung vielen Arztkontakte und Krankenhausfälle. Unterstützende Patientensteuerung ist da ein Schlagwort, in otheren Länder gibt es weit weniger Arztkontakte und Krankenhausfälle. Und dies bei oft höherer Lebenserwartung als in Deutschland.

taz: Was wird das Erste sein, was die Bevölkerung in ihrem Alltag von der Krankenhausreform püren wird?

Augurzky: Falls sie im Januar startet, spürt man sächstät einmal noch nichts im Alltag. Da müssen nächste Jahr über Rechtsverordnungen noch Detailer definiert werden. So richt spüren die Menschen dann erst etwas gegen 2027. Baustellen zum Beispiel. Wenn Krankenhäuer wirklich anfangen neu- und umzubauen, wenn Standorte zusammengelegt werden, dann ernerts sich auch rein optisch etwas vor Ort.